Aschenputtel
Ein mutiges Mädchen erfüllt sich mit Freundlichkeit, Geduld und einer Prise Zauber den Traum vom eigenen Glück.
Vorlesen & Träumen
Es war einmal ein liebes Mädchen, das Aschenputtel hieß. Seine liebe Mutter war gestorben, und der Vater heiratete eine neue Frau. Diese Stiefmutter hatte zwei Töchter, die schön aussahen, aber gemein und neidisch waren. Von da an musste Aschenputtel alle Arbeit im Haus machen: Wasser holen, kochen, waschen und immer in der Asche sitzen. Deshalb nannten sie es „Aschenputtel“.
Eines Tages wollte der Vater in die Stadt und fragte, was er seinen Kindern mitbringen solle. Die Stiefschwestern wünschten sich schöne Kleider und Edelsteine. Aschenputtel aber bat nur: „Vater, bring mir das erste Reis, das dir auf dem Heimweg an den Hut stößt.“ Der Vater tat es, und Aschenputtel pflanzte das Reis am Grab seiner Mutter. Daraus wuchs ein schöner Haselbaum, und ein weißes Vöglein saß darauf, das ihm jeden Wunsch erfüllte.
Eines Tages lud der König alle jungen Mädchen des Landes zu einem Fest ein. Sein Sohn, der Prinz, wollte sich dort eine Braut aussuchen. Die Stiefschwestern freuten sich sehr, und Aschenputtel musste ihnen helfen, sich schön zu machen. Auch sie wollte gern zum Fest, aber die Stiefmutter lachte nur und gab ihr unmögliche Aufgaben: Sie sollte Linsen aus der Asche lesen.
Aschenputtel rief: „Ihr Täubchen, ihr Turteltäubchen, all ihr Vöglein unter dem Himmel, kommt und helft mir lesen: Die guten ins Töpfchen, die schlechten ins Kröpfchen!“
Da kamen die Vögel geflogen und halfen ihr. Doch die Stiefmutter ließ sie trotzdem nicht mitgehen.
Traurig ging Aschenputtel zum Grab der Mutter und rief: „Bäumchen, rüttel dich und schüttel dich, wirf Gold und Silber über mich!“
Da warf das Vöglein ihr ein wunderschönes Kleid und silberne Schuhe herab. Als sie so geschmückt zum Fest kam, erkannte sie niemand – alle glaubten, sie sei eine Prinzessin. Der Prinz tanzte nur mit ihr und wollte sie gar nicht loslassen. Doch als der Abend kam, lief Aschenputtel fort.
Am dritten Tag des Festes hatte der Prinz die Treppe mit Pech bestreichen lassen, und als Aschenputtel fortlief, blieb ihr goldener Schuh hängen. Der Prinz nahm ihn und schwor, nur die zu heiraten, deren Fuß in diesen Schuh passte.
Die Stiefschwestern versuchten es zuerst, doch ihre Füße waren zu groß. Schließlich durfte Aschenputtel den Schuh anprobieren. Er passte wie angegossen! Da erkannte der Prinz sie sofort als das schöne Mädchen vom Fest.
Voller Freude nahm er Aschenputtel mit auf sein Schloss. Und als sie heirateten, kamen auch die Vögel vom Haselbaum und sangen fröhlich über ihrem Glück.
Und wenn man gut und freundlich bleibt, selbst wenn das Leben schwer ist, dann findet man vielleicht auch sein eigenes Stück Zauber – so wie Aschenputtel.
Botschaft der Geschichte
Freundlichkeit und Geduld öffnen Türen, die manchmal wie durch Zauber entstehen.
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